In jedem Rechner steckt ein Künstler: Farbtopf für digitale Aufnahmen
Corel Painter X macht aus dem Mac einen Van Gogh für digitale Aufnahmen. Mit Pinseln, Leinwänden und dem gesammelten Repertoire an Farben und Stilen ausgestattet, wandelt das Malprogramm Schnappschüsse in "alte Schinken" um.
Bei dem ersten Blick auf Corel Painter X erkennt man auf Anhieb die Verwandschaft des digitalen Künstlers mit anderen Grafikprogrammen. Zahlreiche Werkzeugleisten und -fenster, typische Funktionen für Größe, Kontrast, Auswahl und Formen bis hin zu den gängigen Tastenkombinationen lassen an der Herkunft des Profiprogramms keinen Zweifel. Inhaltlich könnte der Unterschied zu anderen Grafikwerkzeugen aber größer kaum sein: Corel Painter X optimiert nicht vorhandene Fotos, sondern macht aus digitalen Aufnahmen völlig eigene Kunstwerke.
Sei es impressionistisch geprägt, mit Ölfarben oder in modernem Graffiti-Look: Mit wenigen Handgriffen und Werkzeugen steckt Corel Painter X Porträtaufnahmen, Landschaftsfotos oder beispielsweise "digitale Stillleben" in andere Kunstepochen. Das funktioniert zwar nicht mit einem Klick. Stattdessen klont das Malprogramm die Fotos. Auf dieser Kopie lässt der Anwender den digitalen Pinsel schwingen. Selbst Videos und Animationen setzt Corel Painter X – vorausgesetzt, man hat sich in die Software eingefunden – kunstvoll in Szene.
FazitCorel Painter X hat nichts mit vergleichbaren Kunsteffekten und Impressionismus-Filtern wie bei Adobe Photoshop zu tun. Corel Painter X bringt vielmehr echtes Kunsthandwerk auf den Mac. Wirkliche Künstler können mit dem Programm Staffelei, Pinsel und Farbpalette zur Seite legen, weniger talentierte Anwender dank umfangreicher Helfer den Picasso aus sich herausholen. Das gelingt aber erst nach einiger Einarbeitungszeit. Das verblüffend echt wirkende Ergebnis macht die Einstiegsmühen aber allemal wett.